Bei speziellen Veranstaltungen im Dorf, wie zum Beispiel dem Herbstfest, stellen wir im Dorf an verschiedenen Stellen Tafeln auf, bei denen man in die Vergangenheit blicken kann.

Am Platz

Diese alte Ansichtskarte zeigt einen Blick die Dorfstrasse hinab, während in Hallau die Traubenernte stattfindet. Am Strassenrand sind entsprechend Fuhrwerke mit Zubern abgestellt. Eine Schar Kinder hat sich für die Fotografie vor den Häusern aufgereiht. Die Häuserzeile links mit dem „Grütli“, dem „Gelben Haus“ und dem „Mohrenkopf“ wurde in den 1970er Jahren abgerissen, um einen Durchgang neben dem „Kreuz“ zum Bank/Postplatz zu erhalten. Anstelle der abgebrochenen Häuser wurde ein Mehrfamilienhaus errichtet, in dem sich heute der Coop befindet.

Ausserdorf

Der östliche Dorfteil wird von den Hallauern „Ausserdorf“ genannt und bis vor wenigen Jahren trug auch die heutige „Neunkircherstrasse“ noch diesen Namen. Auf dem Bild zu sehen ist in der Mitte der Turm der Dorfkirche und links davon das Haus zum „Rank“. Über der Kreuzung ist an einem Seil eine elektrische Strassenlaterne montiert. Hallau war die erste Landgemeinde im Kanton Schaffhausen, welche dank des Wasser- und Elektrizitätswerks in Wunderklingen seit 1895 über Strom verfügte.

Bahnhofstrasse

Die Strasse am Graben führt seit 1862 zum Bahnhof Wilchingen-Hallau im Unterneuhaus und hat daher ihren Namen. Auffällig sind auf diesem Bild die vielen Bäume, welche es damals auch andernorts zwischen den Häusern gab. Die Strassen wurden erst in den 1930er Jahren mit einer Pflästerung oder einem Walzbelag versehen. Bis dahin konnte es bei trockenem Wetter im Dorf sehr staubig werden.

Fronhof

Wie an vielen anderen Orten im Dorf war auch beim Fronhofbrunnen der Trog ursprünglich aus Holzbohlen und nicht aus Stein gefertigt. Erst 1932 wurde der heutige Brunnen errichtet. Im Hintergrund zu sehen sind von links nach rechts die Wirtschaft zum „Löwen“, die Küferei Zimmerli, die Bäckerei „Tonhalle“, das Haus des Buchbinders Pfund, das Haus „Roseneck“ und die ehemalige Spar- und Leihkasse. Ein interessantes Detail sind die Wegweiser, welche damals an der Brunnensäule befestigt wurden.

Hammermauer

Die Hammermauer mit ihren stattlichen Häusern wie der „Brunnquell“ ist charakteristisch für Hallau. Unter der Strasse vor dem Haus wird in einer Brunnenstube das Wasser gefasst, welches den Hammerbrunnen speist. Die Säule und der Trog des Brunnens wurden wie bei den meisten anderen Dorfbrunnen im 20. Jahrhundert erneuert und die Säule von 1557 mit dem eingemeisselten Gemeindewappen zerstört. Der Brunnentrog zeigt heute Szenen aus der Sage des „Hammerbachtiers“, welches den guten Leuten half und die Bösen bestrafte.

Hauptstrasse

Im Jahr 1872 wurde an der Stelle des Rathauses von 1515 ein neues, frei stehendes Gebäude errichtet. Wenige Jahre später wurde auch der Brunnen im Vordergrund entfernt und durch einen Zementbrunnen auf der anderen Strassenseite ersetzt. Seine Erhaltung hat den Hallauern schon viele Sorgen bereitet, ebenso das Gemeindehaus. In den 1970er Jahren wurden die Treppengiebel entfernt, da eine Restaurierung zu viel gekostet hätte.

Hohlengasse

Die Hohlengasse war früher ein Handels- und Pilgerweg, der vom Schwarzwald nach Zürich führte. Auf der Westseite des Hauses zur „Maienburg“ gab es bis zum Ende des 19. Jahrhunderts einen Torbogen über die Strasse, das so genannte „Hohlengasstor“. Das heutige Haus zur „Maienburg“ ist nach einem Brand wieder aufgebaut worden. Im Hintergrund auf dem Berg ist die 1491 erbaute Bergkirche zu erkennen, jedoch ohne die 1976 rekonstruiert aufgemalten Eckquader. Auf dem Bild aus der Zeit um 1940 befindet sich auf der linken Seite die Gastwirtschaft zur „Krone“, in der heute das Schaffhauser Weinbaumuseum untergebracht ist. Gegenüber lag die alte Post als vorderstes Haus auf der Hammermauer.

Schmalzgasse

Mit Leitungen aus Holz, so genannten „Tücheln“, wurde Wasser von den Quellen zu den Brunnen im Dorf geführt. Dort wurden die Kühe aus dem Stall zur Tränke geführt. Der „Farbbrunnen“ war einer der ersten Zementbrunnen im Dorf und hat seinen Namen von der Färberei im Haus nördlich davon, welche von 1854 bis 1886 in Betrieb war. Heute zeugen noch die ausladenden Dächer von der ursprünglichen Verwendung zur Trocknung der gefärbten Tücher. Der Brunnen hingegen wurde aufgrund von Rissen im Zement durch einen Sandsteinbrunnen in der Mitte des Platzes ersetzt.

Schöneckstrasse

Die Schöneckstrasse, wurde von den Hallauern auch „Buuchgass“ genannt, vermutlich aufgrund ihres gebogenen Verlaufs. Auf der linken Seite sind Häuser und Ökonomiegebäude zu sehen, welche später abgebrochen wurden. Auf der Ostseite gegen die Hauptstrasse befindet sich das Haus „Schöneck“ mit einer Dachterasse, welche nach einem Brand 1902 erstellt wurde. Es folgen in der Häuserzeile der „Kastanienbaum“ und die Wirtschaft zum „Rebstock“. Die früher weit verbreiteten Miststöcke vor den Häusern sind heute vollständig aus dem Dorfbild verschwunden.

Wettibrunnen

Der Wettibrunnen hat seinen Namen von den Wettenen, welche sowohl als Wasserspeicher für die Feuerwehr, als auch zum Tränken der Tiere genutzt wurden. Hinter dem Brunnen befand sich das Restaurant „Bad“, welches ebenfalls auf die frühere Nutzung des Wassers hindeutet.
Links dahinter, leicht zurückversetzt von der Strasse befindet sich das so genannte „Lateinische Haus“. Diese Bezeichnung geht zurück auf den Spruch „Domine prospera opera“ (Herr, gib meinen Werken gedeihen), welcher über der Tür angebracht ist. Daneben ist das Haus zur „Ilge“ und am linken Bildrand die „Heiterkeit“.
Beim Brunnen zweigt die „Fotschengasse“ von der Hauptstrasse ab. Ihr Name geht zurück auf einen Hans Fotsch, der um 1692 an dieser Gasse ein Haus hatte.